Thüringen
Thüringer Wald - Weimar - Weimarer Land I
- Beschreibung
- 5 Tages-Tour: Allzunah - bis zur Saale
- 3- Tages-Tour: Allzunah bis zur Saale für Sportliche
- 3-Tages-Tour: Allzunah über Weimar bis zur Saale
- Streckenprofil
- Ansprechpartner
Beliebt und gelobt: Als einziger in Thüringen trägt der Ilmtal-Radweg die vier Sterne des ADFC und gehört zur beliebtesten Route im Freistaat. Die 123 km lange Strecke vom Thüringer Wald über Weimar bis ins Weinanbaugebiet bei Bad Sulza gerät zur Reise durch deutsche Kulturgeschichte. Bei unseren Tourenvorschlägen ist gewiss das Richtige für Sie dabei.
1. Tag | Allzunah - Ilmenau | 15 km |
2. Tag | Ilmenau - Kranichfeld | 36 km |
3. Tag | Kranichfeld - Weimar | 30 km |
4. Tag | Weimar - Eberstedt | 25 km |
5. Tag | Eberstedt bis zur Mündung | 14 km |
Vom Wald zum Wein
1. Etappe: Von Allzunah nach Ilmenau
Von Allzunah (Ortsteil von Frauenwald) am Rennsteig, dem Höhenweg des Thüringer Waldes, geht es durch das Tal hinab nach Stützerbach. Hier, im UNESCO Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald, entspringt die Ilm gleich aus mehreren Quellbächen. Stützerbach ist ein beliebter Luftkurort am Rennsteig und erlangte vor allem durch Goethes häufige Besuche Bekanntheit. So liegt es nahe, dass sich hier nicht nur ein Goethehaus befindet, sondern auch ein 20 km langer Wanderweg: Auf Goethes Spuren gelangt man über Manebach bis nach Ilmenau – der Universitäts- und Goethestadt an der Ilm.
2. Etappe: Von Ilmenau nach Kranichfeld
Von der Südstadt Ilmenaus geht es durch ein Stück Auwald entlang des Ilmufers nach Langewiesen und Gräfinau-Angstedt. Auf der weiteren Wegstrecke nach Griesheim und Stadtilm bietet sich die Möglichkeit zu Aufenthalten an der Saline Oberilm. Oder man genießt ein kühles, frisch gezapftes Bier in der Museumsbrauerei Singen. Vorbei an der Kunst- und Senfmühle Kleinhettstedt und über Dienstedt mit seiner Karsthöhle erreicht man die Zwei-Burgen-Stadt Kranichfeld. Im Baumbachhaus Kranichfeld erhält man Informationen über die Region, oder man besucht die Ausstellung des Hauses und legt in der gastlichen Stube eine genüssliche Kaffeepause ein.
3. Etappe: Von Kranichfeld über Bad Berka nach Weimar
Von Kranichfeld führt die Ausschilderung direkt nach Tannroda, einem kleinen Städtchen im Weimarer Land mit einer sehenswerten Schloss- und Burganlage sowie dem Thüringer Korbmachermuseum. Durch malerische Landschaft geht es bis in die Kurstadt Bad Berka, die schon seit knapp 200 Jahren Badeort ist. Der Kurpark inmitten der Stadt bietet Künstlerisches für Augen und Ohren, Kneippanlagen und den Goethebrunnen, dessen Wasser heilende Wirkung verspricht.Über die Dörfer Hetschburg, Buchfart, Oettern geht es nach Mellingen. Es ist ein gut ausgebauter Streckenabschnitt, der allerdings zwischen Buchfart und Oettern auf die B 87 ausweicht. Diese Etappe endet im Ilmpark der Kulturstadt Weimar. Hier ist ein längerer Aufenthalt einzuplanen, um sich von der Klassikerstadt begeistern zu lassen.
4. Etappe: Von Weimar nach Eberstedt
Es ist eine reizvolle Strecke entlang kleiner Dörfer, deren Antlitz oft vom klassischen Weimar geprägt ist: Die Parkanlagen von Tiefurt und Kromsdorf sind durch den Maria-Pawlowna-Promenadenweg miteinander verbunden. In beiden Orten findet man jeweils ein Schloss, welches Geschichten über den Musenhof der Herzogin Anna Amalia und das Wirken der Großherzogin und russischen Großfürstin Maria Pawlowna erzählt. In Denstedt fallen besonders die Mühle und die Burg über der Ilm ins Auge. In der Nähe des Ortes finden Radfahrer einen gut ausgestatteten Rastplatz, der einen wunderbaren Ausblick über die Landschaft bietet.Nach einem Besuch des Wielandgutes in Oßmannstedt führt der Radweg nach Niederroßla und Zottelstedt. Über Wickerstedt geht diese Etappe in Eberstedt zu Ende. Hier empfiehlt sich ein Besuch der historischen Ölmühle.
5. Etappe: Von Eberstedt über Bad Sulza bis zur Mündung
Nach einer Pause an der historischen Ölmühle in Eberstedt geht es hügelabwärts bis nach Bad Sulza – Thüringens beliebter Kur- und Weinstadt. Hier lässt es sich gemütlich durch den historischen Kurpark schlendern, oder man stattet der Trinkhalle und dem Gradierwerk „Louise“ einen Besuch ab. Aus der Stadt heraus wird man bis zur Saalemündung von Weinbergen begleitet. Am Ende des Ilmtal-Radweges fährt man weiter auf dem Saaleradweg, oder man kehrt ein: Das Weingut Zahn wartet mit preisgekrönten Saale-Unstrut-Weinen und einer guten Gastronomie auf. Vom Bahnhof in Großheringen geht es übrigens bequem zurück nach Weimar – die Fahrradmitnahme ist möglich.
1. Tag | Allzunah - Bad Berka | 63 km |
2. Tag | Bad Berka - Kromsdorf | 25 km |
3. Tag | Kromsdorf - Großheringen | 32 km |
Vom Rennsteig zum Saale-Unstut Weinanbaugebiet
Das sagen unsere Gäste:
Wir haben uns richtig entschieden. Das wird mir schon auf den ersten Kilometern klar, als wir uns in sausender Abfahrt Stützerbach nähern.
Den Ilmtal-Radweg wollten wir abfahren, aber dafür schienen uns unsere kleinen Klappräder nicht geeignet. Zudem wussten wir auch nicht so recht, wie wir mit den Rädern nach Allzunah kommen sollten, dem Ausgangspunkt der Reise. Doch dann hat uns die freundliche junge Frau in der Tourist-Information auf den „Travel-Butler“ verwiesen. Dahinter verbirgt sich ein Service-Dienst rings um den Fahrradtourismus in Thüringen. Im Internet machen wir uns schlau.
Der Radweg selbst besticht vom ersten Meter an durch Qualität. Wir rollen bis auf ganz kleine Ausnahmen auf glatten Asphalt-Oberflächen dahin, und wenn wir die Augen offen halten, verpassen wir auch nicht die unscheinbarste Abbiegung. Sogar die Umleitungen wegen Baustellen sind extra für Radfahrer ausgeschildert.
Kranichfeld wird auch die Zwei-Burgen-Stadt genannt und hat auch sonst eine Menge zu bieten – das Baumbachhaus etwa. Wir machen eine Mittagsrast und besichtigen das Oberschloss. Ich liebe diese wehrhaften Anlagen. Dieses hier sieht wirklich wie eine Trutzburg aus. Wir erfahren, dass es sich um ein romantisches Renaissance-Schloss handelt und einst dem Fürstenhaus Reuß gehörte. In einem Museum kann man sich mit der Geschichte des Schlosses vertraut machen, und vom 27 Meter hohen Bergfried hat man einen prächtigen Überblick über das kleine Städtchen.
In Bad Berka hat der „Travel-Butler“ unsere Übernachtung gebucht. Am Eingang zum Kurpark verlassen wir den Radweg, fahren nicht nach rechts in die Parkstraße, sondern ein Stück geradeaus in die Blankenhainer Straße. „Basislager, Pension, Herberge“ steht groß über dem „Velo-Inn“. Und es wird jedem einzelnen dieser Begriffe gerecht. Eine großzügige Fahrradgarage, ein gemütlicher Lounge-Bereich, in dem an kalten Tagen sogar der Kamin in Betrieb ist, und ein heller Frühstücksraum mit Blick auf den Kurpark warten im Erdgeschoss. Die Zimmer sind modern, hell und sauber. Und unser Gepäck steht schon dort.
Am zweiten Tag unserer Reise lernen wir das Rundum-Sorglos-Paket erst so richtig kennen. Weil unser Tagesziel nur rund fünf Kilometer hinter Weimar liegt, wären wir unter anderen Umständen erst durchgefahren, hätten eingecheckt und wären zum Stadtbummel nach Weimar zurückgefahren. So aber wissen wir unser Gepäck beim Transfer ins Hotel in guten Händen und fahren direkt in die Klassikerstadt. Die liegt rund 20 Radkilometer von Bad Berka entfernt, aber die haben es in sich. Doch zunächst rollen wir nach dem Frühstück bei herrlichstem Frühlingswetter durch den sonnenbeschienenen Bad Berkaer Kurpark. An dessen Ende staunen wir: Ein Berg im Ilmtal? Doch in der Tat, der Ilmtal-Radweg ist nirgends so hügelig wie zwischen Bad Berka und Weimar und zwischen Oberroßla und Wickerstedt. Aber wir sind gestärkt vom deftigen Essen des Vorabends und treten kräftig in die Pedale.
Wir haben uns eine Menge Besichtigungsziele für Weimar vorgenommen. Besonders beeindruckt sind wir von Goethes Wohnhaus am Frauenplan, in dem der Dichterfürst rund 50 Jahre lebte. Wir schließen die Räder an, und bummeln zu Fuß weiter. Wir sehen die Anna-Amalia-Bibliothek und den historischen Markt mit dem Hotel Elephant, von dessen Balkon aus Thomas Mann über den Platz blickt. Schließlich statten wir auch noch dem Ginkgo-Museum einen Besuch ab – vermutlich das einzige Museum, das einem einzelnen Baum gewidmet ist. Nach dem Mittagessen – heute ist es eine echte Thüringer Bratwurst auf dem Goetheplatz, es soll die beste Rostbratwurst in der Stadt sein -- gönnen wir uns noch eine Stadtrundfahrt mit einer der Kutschen, bevor wir unsere Räder entsichern und weiterrollen.
Kaum hat man das Stadtzentrum hinter sich gelassen, wähnt man sich schon wieder auf dem Lande. Entlang der Ilm ziehen sich Kleingartenanlagen in Richtung Tiefurt, wo wir einen weiteren wunderschönen Landschaftspark sehen, und dann dem linken Ilmufer bis Kromsdorf folgen.
Am Morgen nieselt es leicht und wir haben fast bis Oßmannstedt leichten Gegenwind. Doch dann reißt der Himmel auf und beschert uns wieder herrlichen Sonnenschein bei milden Temperaturen – gerade so, wie sich das fleißige Radfahrer verdient haben. Annähernd schnurgerade zieht sich der Weg nach Oberroßla, wo es wieder durch eine etwas verwinkelte Ortsdurchfahrt geht. Bei Niederroßla verlassen wir das Ilmufer wieder und es geht hinter dem Ort über eine steile Bergkuppe nach Zottelstedt.
Schnell ist man wieder in Bad Sulza, und von dort aus geht es auf dem Ilmtal-Radweg zwischen Bahn und Fluss entlang bis nach Großheringen, wo der Radweg am Zusammenfluss von Saale und Ilm genauso unspektakulär endet, wie er begonnen hat. Von hier aus hat man nicht nur Anschluss an den Saale-Radweg, von hier aus ist man auch in wenigen Minuten am Thüringer Weingut Zahn. Bei einem guten Schoppen Wein lassen wir die Radtour ausklingen und blicken zurück auf zahlreiche neue Eindrücke.
1. Tag | Allzunah - Manebach | 15 km |
2. Tag | Manebach - Weimar | 67 km |
3. Tag | Weimar - Kaatschen | 40 km |
Wochenendrunde auf dem Ilmtalradweg Samstag bis Montag
Das sagen unsere Gäste:
Da hatten wir ein tolles Abenteuer geplant: Den Ilmtal-Radweg von der Quelle bis zu Mündung wollten wir unter die Reifen nehmen. 123 Kilometer Piste, das meiste davon, so hatte uns die Frau in der Tourist-Information versprochen, asphaltiert. Das klingt gut. Außerdem: Es geht ja immer bergab, Flüsse pflegen nicht bergauf zu fließen.
So machten wir uns bequem am späten Samstagvormittag auf den Weg. Anderthalb Stunden ging es gemütlich mit der Bahn vom Erfurter Hauptbahnhof bis nach Schmiedefeld. Weiter geht es per Rad auf dem Radwanderweg am Rennsteig bis zu der einsamen Straßenkreuzung in Allzunah, dem Startpunkt der Reise.
Hier müsste sie doch irgendwo sein, die Quelle der Ilm. Doch ein kleines Schild am großen Radwegweiser belehrt uns: Wir müssen wieder ein Stück zu dem alten Bahndamm zurück, dort würden „eine der Ilmquellen“ liegen. Ein Wanderer mit dem eindeutigen Dialekt des „Wäldlers“ macht uns schlau: Die Ilm selbst entsteht am Zusammenfluss ihrer Quellbäche Lengwitz und Freibach – und der liegt ein Stück weiter runter, gleich hinter Stützerbach.
Wir sind richtig, unsere Tour kann beginnen.
Weil noch reichlich Zeit ist, rollen wir noch die sechs Kilometer bis nach Ilmenau. Dort besuchen wir mitten auf dem Markt das Amtshaus, in dem ein kleines Goethemuseum eingerichtet ist. Der olle Geheimrat war nämlich während seiner Zeit als Minister am Weimarer Hof so oft in Ilmenau, dass er dort eine Dienstwohnung hatte. Seine Aufgabe war es unter anderem, den Kupfer- und Silberbergbau in Ilmenau wiederzubeleben. Sehr interessant, was wir in der kleinen Dauerausstellung alles erfahren.
Am nächsten Morgen fahren wir ausgeruht und gestärkt weiter. Ich weiß nicht, wie es Anna geht, aber ich habe vom ungewohnten Eislaufen einen kleinen Muskelkater. Ich sage aber lieber nichts. Als wir wieder an der Eissporthalle vorbeifahren, winken wir übermütig.
Hinter Langewiesen hätten wir uns beinahe verfahren – der gut ausgebaute Radweg führt geradeaus, wir müssen aber scharf links abbiegen, um nicht nach Gehren zu kommen. Wir durchqueren einen gewaltigen Brückenneubau und folgen weiter der Ilm. Interessant sind die Bohrtürme bei Dörnfeld, wo wir einen Fotostopp einlegen.
Irgendwo links von uns rauscht der Verkehr, wir aber fahren ungestört durch weite Felder und Wiesen auf dem wunderbar asphaltierten Radweg entlang. Bis Griesheim, wo wir für fast 500 Meter direkt auf der viel befahrenen B87 unterwegs sind. Hier sollten sich die Verantwortlichen rasch eine andere Lösung einfallen lassen.
Als wir in Kleinhettstedt einrollen, müssen wir erst einmal die großen Gehege der hiesigen Straußenfarm bewundern. Die imposanten Tiere mit den klugen Augen scheinen uns fast zu schade, um gegessen zu werden. Eigentlich wollten wir auch noch einen Abstecher in die Kunst- und Senfmühle machen, doch der Weg führt uns gleich wieder aus dem Dorf heraus, und noch einmal umkehren möchten wir dann doch nicht.
Hinter Dienstedt geht es bis Kranichfeld wieder direkt am Flussufer entlang. Und von dort ist es fast nur noch Katzensprung bis nach Bad Berka. Wir sind inzwischen gut eingerollt, deswegen rücken wir von unseren ursprünglichen Plänen ab, in dem Kurort zu übernachten. Bis Weimar, so sagt die Karte, ist es nur noch ein Katzensprung, obwohl die Strecke nicht den direkten Weg nach Nordosten nimmt, sondern der Ilm folgend in den Süden Weimars führt.
Und: Es wird wieder ganz schön hügelig. Das fängt gleich hinter dem Bad Berkaer Kurpark an. Und in Buchfahrt geht es am rechten Ilmufer einen Berg hoch, der wohl das „Dach der Tour“ markiert. Fast 400 Meter mit 13 Prozent Steigung – wir sind richtig stolz, dass wir nicht schieben mussten. Zum Dank dafür belohnt uns der Radweg mit einem traumhaften Blick durch die Bäume das Steilufer hinunter und über das Ilmtal. Wir freuen uns auf die Unterkunft und ein herzhaftes Abendessen in der Kulturhauptstadt Thüringens.
Am Morgen hält uns nichts mehr in den Betten. Nach dem leckeren Frühstück rollen wir gemütlich in den Ilmpark. Der Radweg führt direkt an Goethes Gartenhäuschen vorbei.
Wir staunen über das vergleichsweise winzige Bett, in dem der große Dichter geschlafen hat, über den tollen Ausblick in den Park und natürlich über den einmaligen sattelartigen Stuhl. Hier also entstand der „Egmont“.
Wer A sagt, muss auch B sagen, und wer in Weimar Goethe besucht, der sollte Schiller nicht vernachlässigen. Also biegen wir am Ende des Parks, gleich hinter dem Stadtschloss, noch einmal in Richtung Zentrum ab, schauen uns die prachtvolle Schillerstraße an und besuchen das Schillerhaus.
Auch hier atmen wir den Hauch der Geschichte und bewundern vor allem Schillers Arbeitszimmer. So einfach war das also: Ein Schreibtisch, ein Bücherschrank, und schon kann es losgehen. Und wenn das Dichterhaupt müde ist, ist es zum Bett nicht weit.
Doch dort lassen wir den Trubel der Stadt urplötzlich hinter uns und rollen an verträumten Kleingartenanlagen entlang bis nach Tiefurt mit seinem wunderschönen Park. Doch für den nehmen wir uns keine Zeit – Schiller hat mich auf den „Klassik-Trip“ gebracht, und in Oßmannstedt weiß ich noch ein nettes Ausflugsziel. Durch die Ilmwiesen geht es bis nach Kromsdorf, und von dort aus zieht es sich lange zwischen Bahndamm und Ilm hin, bis man sich plötzlich in Oßmannstedt wiederfindet und kurz nach dem Ortseingang auch schon rechts das gelbe langgestreckte Gutshaus auftaucht, das einst Christoph Martin Wieland bewohnte.
Der Weg führt schließlich an den Darnstedter Solebohrtürmen vorbei und auf kleinen Spazierwegen durch die Kurstadt Bad Sulza. Wir sehen das Wasserrad am Kunstgraben, lassen das Gradierwerk links liegen und rollen am Freibad vorbei. Neben dem Bahndamm geht es weiter bis Großheringen.
Hier, am Zusammenfluß von Ilm und Saale, kurz hinter dem Bahnübergang ist der Ilmtal-Radweg schließlich zu Ende.
Doch wir wissen, dass man nicht einmal mehr zwei Kilometer weiterfahren muss, um in dem kleinen, aber feinen Thüringer Weingut Zahn einkehren zu können. Wir packen nach einer kleinen Kostprobe noch drei Flaschen köstlichen Weißwein in unsere Rucksäcke und radeln zurück nach Großheringen. Gerade rechtzeitig übrigens, denn unsere Regionalbahn steht schon bereit, die uns in einer guten halben Stunde zurück nach Erfurt bringt, wo wir in der Nähe des Bahnhofes unser Auto geparkt haben.
Bequem abwärts fährt es sich vom Startpunkt im Thüringer Wald an der Quelle der Ilm in Allzunah bei Stützerbach. Der Ilmtal-Radweg führt vorbei an Dörfern mit sehenswerten Kirchen und Mühlen bis nach Weimar als berühmteste Stadt entlang der Route. Weimar ist die Wirkungsstätte der Dichter Goethe und Schiller und Gründungsort des Bauhauses. Das große Erbe der kleinen Stadt zeichnete die UNESCO mit zwei Einträgen in die Welterbeliste aus, die insgesamt 16 Gebäude, Ensembles und Parks umfasst.
Richtung Mündung führt der Weg am Wielandgut in Oßmannstedt, dem schwimmenden Hüttendorf in Eberstedt und an Weinbergen in Bad Sulza vorbei. Zwischendurch empfiehlt sich ein Abstecher in die Glockenstadt Apolda, das sich auch einen Namen wegen der hochkarätigen Ausstellungen in seinem Kunsthaus gemacht hat.
Weitere umfangreiche Informationen zur Strecke und der Wegbeschaffenheit finden Sie hier!
Bahnhofstraße 28
99510 Apolda
Deutschland
Telefon: +49 (0) 3644 519975
E-Mail: info@weimarer-land.de
URL: www.ilmtal-radweg.de
Beschreibung
Beliebt und gelobt: Als einziger in Thüringen trägt der Ilmtal-Radweg die vier Sterne des ADFC und gehört zur beliebtesten Route im Freistaat. Die 123 km lange Strecke vom Thüringer Wald über Weimar bis ins Weinanbaugebiet bei Bad Sulza gerät zur Reise durch deutsche Kulturgeschichte. Bei unseren Tourenvorschlägen ist gewiss das Richtige für Sie dabei.
5 Tages-Tour: Allzunah - bis zur Saale
1. Tag | Allzunah - Ilmenau | 15 km |
2. Tag | Ilmenau - Kranichfeld | 36 km |
3. Tag | Kranichfeld - Weimar | 30 km |
4. Tag | Weimar - Eberstedt | 25 km |
5. Tag | Eberstedt bis zur Mündung | 14 km |
Vom Wald zum Wein
1. Etappe: Von Allzunah nach Ilmenau
Von Allzunah (Ortsteil von Frauenwald) am Rennsteig, dem Höhenweg des Thüringer Waldes, geht es durch das Tal hinab nach Stützerbach. Hier, im UNESCO Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald, entspringt die Ilm gleich aus mehreren Quellbächen. Stützerbach ist ein beliebter Luftkurort am Rennsteig und erlangte vor allem durch Goethes häufige Besuche Bekanntheit. So liegt es nahe, dass sich hier nicht nur ein Goethehaus befindet, sondern auch ein 20 km langer Wanderweg: Auf Goethes Spuren gelangt man über Manebach bis nach Ilmenau – der Universitäts- und Goethestadt an der Ilm.
2. Etappe: Von Ilmenau nach Kranichfeld
Von der Südstadt Ilmenaus geht es durch ein Stück Auwald entlang des Ilmufers nach Langewiesen und Gräfinau-Angstedt. Auf der weiteren Wegstrecke nach Griesheim und Stadtilm bietet sich die Möglichkeit zu Aufenthalten an der Saline Oberilm. Oder man genießt ein kühles, frisch gezapftes Bier in der Museumsbrauerei Singen. Vorbei an der Kunst- und Senfmühle Kleinhettstedt und über Dienstedt mit seiner Karsthöhle erreicht man die Zwei-Burgen-Stadt Kranichfeld. Im Baumbachhaus Kranichfeld erhält man Informationen über die Region, oder man besucht die Ausstellung des Hauses und legt in der gastlichen Stube eine genüssliche Kaffeepause ein.
3. Etappe: Von Kranichfeld über Bad Berka nach Weimar
Von Kranichfeld führt die Ausschilderung direkt nach Tannroda, einem kleinen Städtchen im Weimarer Land mit einer sehenswerten Schloss- und Burganlage sowie dem Thüringer Korbmachermuseum. Durch malerische Landschaft geht es bis in die Kurstadt Bad Berka, die schon seit knapp 200 Jahren Badeort ist. Der Kurpark inmitten der Stadt bietet Künstlerisches für Augen und Ohren, Kneippanlagen und den Goethebrunnen, dessen Wasser heilende Wirkung verspricht.Über die Dörfer Hetschburg, Buchfart, Oettern geht es nach Mellingen. Es ist ein gut ausgebauter Streckenabschnitt, der allerdings zwischen Buchfart und Oettern auf die B 87 ausweicht. Diese Etappe endet im Ilmpark der Kulturstadt Weimar. Hier ist ein längerer Aufenthalt einzuplanen, um sich von der Klassikerstadt begeistern zu lassen.
4. Etappe: Von Weimar nach Eberstedt
Es ist eine reizvolle Strecke entlang kleiner Dörfer, deren Antlitz oft vom klassischen Weimar geprägt ist: Die Parkanlagen von Tiefurt und Kromsdorf sind durch den Maria-Pawlowna-Promenadenweg miteinander verbunden. In beiden Orten findet man jeweils ein Schloss, welches Geschichten über den Musenhof der Herzogin Anna Amalia und das Wirken der Großherzogin und russischen Großfürstin Maria Pawlowna erzählt. In Denstedt fallen besonders die Mühle und die Burg über der Ilm ins Auge. In der Nähe des Ortes finden Radfahrer einen gut ausgestatteten Rastplatz, der einen wunderbaren Ausblick über die Landschaft bietet.Nach einem Besuch des Wielandgutes in Oßmannstedt führt der Radweg nach Niederroßla und Zottelstedt. Über Wickerstedt geht diese Etappe in Eberstedt zu Ende. Hier empfiehlt sich ein Besuch der historischen Ölmühle.
5. Etappe: Von Eberstedt über Bad Sulza bis zur Mündung
Nach einer Pause an der historischen Ölmühle in Eberstedt geht es hügelabwärts bis nach Bad Sulza – Thüringens beliebter Kur- und Weinstadt. Hier lässt es sich gemütlich durch den historischen Kurpark schlendern, oder man stattet der Trinkhalle und dem Gradierwerk „Louise“ einen Besuch ab. Aus der Stadt heraus wird man bis zur Saalemündung von Weinbergen begleitet. Am Ende des Ilmtal-Radweges fährt man weiter auf dem Saaleradweg, oder man kehrt ein: Das Weingut Zahn wartet mit preisgekrönten Saale-Unstrut-Weinen und einer guten Gastronomie auf. Vom Bahnhof in Großheringen geht es übrigens bequem zurück nach Weimar – die Fahrradmitnahme ist möglich.
3- Tages-Tour: Allzunah bis zur Saale für Sportliche
1. Tag | Allzunah - Bad Berka | 63 km |
2. Tag | Bad Berka - Kromsdorf | 25 km |
3. Tag | Kromsdorf - Großheringen | 32 km |
Vom Rennsteig zum Saale-Unstut Weinanbaugebiet
Das sagen unsere Gäste:
Wir haben uns richtig entschieden. Das wird mir schon auf den ersten Kilometern klar, als wir uns in sausender Abfahrt Stützerbach nähern.
Den Ilmtal-Radweg wollten wir abfahren, aber dafür schienen uns unsere kleinen Klappräder nicht geeignet. Zudem wussten wir auch nicht so recht, wie wir mit den Rädern nach Allzunah kommen sollten, dem Ausgangspunkt der Reise. Doch dann hat uns die freundliche junge Frau in der Tourist-Information auf den „Travel-Butler“ verwiesen. Dahinter verbirgt sich ein Service-Dienst rings um den Fahrradtourismus in Thüringen. Im Internet machen wir uns schlau.
Der Radweg selbst besticht vom ersten Meter an durch Qualität. Wir rollen bis auf ganz kleine Ausnahmen auf glatten Asphalt-Oberflächen dahin, und wenn wir die Augen offen halten, verpassen wir auch nicht die unscheinbarste Abbiegung. Sogar die Umleitungen wegen Baustellen sind extra für Radfahrer ausgeschildert.
Kranichfeld wird auch die Zwei-Burgen-Stadt genannt und hat auch sonst eine Menge zu bieten – das Baumbachhaus etwa. Wir machen eine Mittagsrast und besichtigen das Oberschloss. Ich liebe diese wehrhaften Anlagen. Dieses hier sieht wirklich wie eine Trutzburg aus. Wir erfahren, dass es sich um ein romantisches Renaissance-Schloss handelt und einst dem Fürstenhaus Reuß gehörte. In einem Museum kann man sich mit der Geschichte des Schlosses vertraut machen, und vom 27 Meter hohen Bergfried hat man einen prächtigen Überblick über das kleine Städtchen.
In Bad Berka hat der „Travel-Butler“ unsere Übernachtung gebucht. Am Eingang zum Kurpark verlassen wir den Radweg, fahren nicht nach rechts in die Parkstraße, sondern ein Stück geradeaus in die Blankenhainer Straße. „Basislager, Pension, Herberge“ steht groß über dem „Velo-Inn“. Und es wird jedem einzelnen dieser Begriffe gerecht. Eine großzügige Fahrradgarage, ein gemütlicher Lounge-Bereich, in dem an kalten Tagen sogar der Kamin in Betrieb ist, und ein heller Frühstücksraum mit Blick auf den Kurpark warten im Erdgeschoss. Die Zimmer sind modern, hell und sauber. Und unser Gepäck steht schon dort.
Am zweiten Tag unserer Reise lernen wir das Rundum-Sorglos-Paket erst so richtig kennen. Weil unser Tagesziel nur rund fünf Kilometer hinter Weimar liegt, wären wir unter anderen Umständen erst durchgefahren, hätten eingecheckt und wären zum Stadtbummel nach Weimar zurückgefahren. So aber wissen wir unser Gepäck beim Transfer ins Hotel in guten Händen und fahren direkt in die Klassikerstadt. Die liegt rund 20 Radkilometer von Bad Berka entfernt, aber die haben es in sich. Doch zunächst rollen wir nach dem Frühstück bei herrlichstem Frühlingswetter durch den sonnenbeschienenen Bad Berkaer Kurpark. An dessen Ende staunen wir: Ein Berg im Ilmtal? Doch in der Tat, der Ilmtal-Radweg ist nirgends so hügelig wie zwischen Bad Berka und Weimar und zwischen Oberroßla und Wickerstedt. Aber wir sind gestärkt vom deftigen Essen des Vorabends und treten kräftig in die Pedale.
Wir haben uns eine Menge Besichtigungsziele für Weimar vorgenommen. Besonders beeindruckt sind wir von Goethes Wohnhaus am Frauenplan, in dem der Dichterfürst rund 50 Jahre lebte. Wir schließen die Räder an, und bummeln zu Fuß weiter. Wir sehen die Anna-Amalia-Bibliothek und den historischen Markt mit dem Hotel Elephant, von dessen Balkon aus Thomas Mann über den Platz blickt. Schließlich statten wir auch noch dem Ginkgo-Museum einen Besuch ab – vermutlich das einzige Museum, das einem einzelnen Baum gewidmet ist. Nach dem Mittagessen – heute ist es eine echte Thüringer Bratwurst auf dem Goetheplatz, es soll die beste Rostbratwurst in der Stadt sein -- gönnen wir uns noch eine Stadtrundfahrt mit einer der Kutschen, bevor wir unsere Räder entsichern und weiterrollen.
Kaum hat man das Stadtzentrum hinter sich gelassen, wähnt man sich schon wieder auf dem Lande. Entlang der Ilm ziehen sich Kleingartenanlagen in Richtung Tiefurt, wo wir einen weiteren wunderschönen Landschaftspark sehen, und dann dem linken Ilmufer bis Kromsdorf folgen.
Am Morgen nieselt es leicht und wir haben fast bis Oßmannstedt leichten Gegenwind. Doch dann reißt der Himmel auf und beschert uns wieder herrlichen Sonnenschein bei milden Temperaturen – gerade so, wie sich das fleißige Radfahrer verdient haben. Annähernd schnurgerade zieht sich der Weg nach Oberroßla, wo es wieder durch eine etwas verwinkelte Ortsdurchfahrt geht. Bei Niederroßla verlassen wir das Ilmufer wieder und es geht hinter dem Ort über eine steile Bergkuppe nach Zottelstedt.
Schnell ist man wieder in Bad Sulza, und von dort aus geht es auf dem Ilmtal-Radweg zwischen Bahn und Fluss entlang bis nach Großheringen, wo der Radweg am Zusammenfluss von Saale und Ilm genauso unspektakulär endet, wie er begonnen hat. Von hier aus hat man nicht nur Anschluss an den Saale-Radweg, von hier aus ist man auch in wenigen Minuten am Thüringer Weingut Zahn. Bei einem guten Schoppen Wein lassen wir die Radtour ausklingen und blicken zurück auf zahlreiche neue Eindrücke.
3-Tages-Tour: Allzunah über Weimar bis zur Saale
1. Tag | Allzunah - Manebach | 15 km |
2. Tag | Manebach - Weimar | 67 km |
3. Tag | Weimar - Kaatschen | 40 km |
Wochenendrunde auf dem Ilmtalradweg Samstag bis Montag
Das sagen unsere Gäste:
Da hatten wir ein tolles Abenteuer geplant: Den Ilmtal-Radweg von der Quelle bis zu Mündung wollten wir unter die Reifen nehmen. 123 Kilometer Piste, das meiste davon, so hatte uns die Frau in der Tourist-Information versprochen, asphaltiert. Das klingt gut. Außerdem: Es geht ja immer bergab, Flüsse pflegen nicht bergauf zu fließen.
So machten wir uns bequem am späten Samstagvormittag auf den Weg. Anderthalb Stunden ging es gemütlich mit der Bahn vom Erfurter Hauptbahnhof bis nach Schmiedefeld. Weiter geht es per Rad auf dem Radwanderweg am Rennsteig bis zu der einsamen Straßenkreuzung in Allzunah, dem Startpunkt der Reise.
Hier müsste sie doch irgendwo sein, die Quelle der Ilm. Doch ein kleines Schild am großen Radwegweiser belehrt uns: Wir müssen wieder ein Stück zu dem alten Bahndamm zurück, dort würden „eine der Ilmquellen“ liegen. Ein Wanderer mit dem eindeutigen Dialekt des „Wäldlers“ macht uns schlau: Die Ilm selbst entsteht am Zusammenfluss ihrer Quellbäche Lengwitz und Freibach – und der liegt ein Stück weiter runter, gleich hinter Stützerbach.
Wir sind richtig, unsere Tour kann beginnen.
Weil noch reichlich Zeit ist, rollen wir noch die sechs Kilometer bis nach Ilmenau. Dort besuchen wir mitten auf dem Markt das Amtshaus, in dem ein kleines Goethemuseum eingerichtet ist. Der olle Geheimrat war nämlich während seiner Zeit als Minister am Weimarer Hof so oft in Ilmenau, dass er dort eine Dienstwohnung hatte. Seine Aufgabe war es unter anderem, den Kupfer- und Silberbergbau in Ilmenau wiederzubeleben. Sehr interessant, was wir in der kleinen Dauerausstellung alles erfahren.
Am nächsten Morgen fahren wir ausgeruht und gestärkt weiter. Ich weiß nicht, wie es Anna geht, aber ich habe vom ungewohnten Eislaufen einen kleinen Muskelkater. Ich sage aber lieber nichts. Als wir wieder an der Eissporthalle vorbeifahren, winken wir übermütig.
Hinter Langewiesen hätten wir uns beinahe verfahren – der gut ausgebaute Radweg führt geradeaus, wir müssen aber scharf links abbiegen, um nicht nach Gehren zu kommen. Wir durchqueren einen gewaltigen Brückenneubau und folgen weiter der Ilm. Interessant sind die Bohrtürme bei Dörnfeld, wo wir einen Fotostopp einlegen.
Irgendwo links von uns rauscht der Verkehr, wir aber fahren ungestört durch weite Felder und Wiesen auf dem wunderbar asphaltierten Radweg entlang. Bis Griesheim, wo wir für fast 500 Meter direkt auf der viel befahrenen B87 unterwegs sind. Hier sollten sich die Verantwortlichen rasch eine andere Lösung einfallen lassen.
Als wir in Kleinhettstedt einrollen, müssen wir erst einmal die großen Gehege der hiesigen Straußenfarm bewundern. Die imposanten Tiere mit den klugen Augen scheinen uns fast zu schade, um gegessen zu werden. Eigentlich wollten wir auch noch einen Abstecher in die Kunst- und Senfmühle machen, doch der Weg führt uns gleich wieder aus dem Dorf heraus, und noch einmal umkehren möchten wir dann doch nicht.
Hinter Dienstedt geht es bis Kranichfeld wieder direkt am Flussufer entlang. Und von dort ist es fast nur noch Katzensprung bis nach Bad Berka. Wir sind inzwischen gut eingerollt, deswegen rücken wir von unseren ursprünglichen Plänen ab, in dem Kurort zu übernachten. Bis Weimar, so sagt die Karte, ist es nur noch ein Katzensprung, obwohl die Strecke nicht den direkten Weg nach Nordosten nimmt, sondern der Ilm folgend in den Süden Weimars führt.
Und: Es wird wieder ganz schön hügelig. Das fängt gleich hinter dem Bad Berkaer Kurpark an. Und in Buchfahrt geht es am rechten Ilmufer einen Berg hoch, der wohl das „Dach der Tour“ markiert. Fast 400 Meter mit 13 Prozent Steigung – wir sind richtig stolz, dass wir nicht schieben mussten. Zum Dank dafür belohnt uns der Radweg mit einem traumhaften Blick durch die Bäume das Steilufer hinunter und über das Ilmtal. Wir freuen uns auf die Unterkunft und ein herzhaftes Abendessen in der Kulturhauptstadt Thüringens.
Am Morgen hält uns nichts mehr in den Betten. Nach dem leckeren Frühstück rollen wir gemütlich in den Ilmpark. Der Radweg führt direkt an Goethes Gartenhäuschen vorbei.
Wir staunen über das vergleichsweise winzige Bett, in dem der große Dichter geschlafen hat, über den tollen Ausblick in den Park und natürlich über den einmaligen sattelartigen Stuhl. Hier also entstand der „Egmont“.
Wer A sagt, muss auch B sagen, und wer in Weimar Goethe besucht, der sollte Schiller nicht vernachlässigen. Also biegen wir am Ende des Parks, gleich hinter dem Stadtschloss, noch einmal in Richtung Zentrum ab, schauen uns die prachtvolle Schillerstraße an und besuchen das Schillerhaus.
Auch hier atmen wir den Hauch der Geschichte und bewundern vor allem Schillers Arbeitszimmer. So einfach war das also: Ein Schreibtisch, ein Bücherschrank, und schon kann es losgehen. Und wenn das Dichterhaupt müde ist, ist es zum Bett nicht weit.
Doch dort lassen wir den Trubel der Stadt urplötzlich hinter uns und rollen an verträumten Kleingartenanlagen entlang bis nach Tiefurt mit seinem wunderschönen Park. Doch für den nehmen wir uns keine Zeit – Schiller hat mich auf den „Klassik-Trip“ gebracht, und in Oßmannstedt weiß ich noch ein nettes Ausflugsziel. Durch die Ilmwiesen geht es bis nach Kromsdorf, und von dort aus zieht es sich lange zwischen Bahndamm und Ilm hin, bis man sich plötzlich in Oßmannstedt wiederfindet und kurz nach dem Ortseingang auch schon rechts das gelbe langgestreckte Gutshaus auftaucht, das einst Christoph Martin Wieland bewohnte.
Der Weg führt schließlich an den Darnstedter Solebohrtürmen vorbei und auf kleinen Spazierwegen durch die Kurstadt Bad Sulza. Wir sehen das Wasserrad am Kunstgraben, lassen das Gradierwerk links liegen und rollen am Freibad vorbei. Neben dem Bahndamm geht es weiter bis Großheringen.
Hier, am Zusammenfluß von Ilm und Saale, kurz hinter dem Bahnübergang ist der Ilmtal-Radweg schließlich zu Ende.
Doch wir wissen, dass man nicht einmal mehr zwei Kilometer weiterfahren muss, um in dem kleinen, aber feinen Thüringer Weingut Zahn einkehren zu können. Wir packen nach einer kleinen Kostprobe noch drei Flaschen köstlichen Weißwein in unsere Rucksäcke und radeln zurück nach Großheringen. Gerade rechtzeitig übrigens, denn unsere Regionalbahn steht schon bereit, die uns in einer guten halben Stunde zurück nach Erfurt bringt, wo wir in der Nähe des Bahnhofes unser Auto geparkt haben.
Streckenprofil
Bequem abwärts fährt es sich vom Startpunkt im Thüringer Wald an der Quelle der Ilm in Allzunah bei Stützerbach. Der Ilmtal-Radweg führt vorbei an Dörfern mit sehenswerten Kirchen und Mühlen bis nach Weimar als berühmteste Stadt entlang der Route. Weimar ist die Wirkungsstätte der Dichter Goethe und Schiller und Gründungsort des Bauhauses. Das große Erbe der kleinen Stadt zeichnete die UNESCO mit zwei Einträgen in die Welterbeliste aus, die insgesamt 16 Gebäude, Ensembles und Parks umfasst.
Richtung Mündung führt der Weg am Wielandgut in Oßmannstedt, dem schwimmenden Hüttendorf in Eberstedt und an Weinbergen in Bad Sulza vorbei. Zwischendurch empfiehlt sich ein Abstecher in die Glockenstadt Apolda, das sich auch einen Namen wegen der hochkarätigen Ausstellungen in seinem Kunsthaus gemacht hat.
Weitere umfangreiche Informationen zur Strecke und der Wegbeschaffenheit finden Sie hier!
letzte Änderung: 13.02.2019
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