Fahrradschutzbrief - damit man sorglos unterwegs sein kann
Viele Autofahrer haben einen Schutzbrief vom ADAC oder von der KFZ-Versicherung. Eine Autopanne kann ein teurer Spaß werden und man sollte einen entsprechenden Versicherungsschutz haben. Das trifft auch für Radfahrer zu. Konnte man früher einen Schaden unterwegs selbst beheben, ist dies bei modernen Fahrrädern viel schwieriger. Sie sind nicht mit dem Drahtesel von anno dazumal zu vergleichen. Eine defekte Scheibenbremse, eine ausgefallene Elektronik am E-Bike kann unterwegs zum unlösbaren Problem werden. Ist man auf einer mehrtägigen Radtour, kann der Urlaub eventuell zu Ende sein. Eine Tagestour mit der Familie wird heute auch schnell länger als früher üblich. Hat man kein Auto mit geeignetem Fahrradträger für das E-Bike zur Verfügung, kann der Heimtransport schwierig und teuer werden. Wer mit dem Rad zur Arbeit fahren muss, braucht im Fall einer Panne schnell ein Ersatzrad. Vielfahrer und Pendler sollten sich deshalb einen Fahrradschutzbrief zulegen.
Welche Leistungen kann man erwarten?
- 24-Std.-Hotline
- mobile Pannenhilfe
- Werkstattvermittlung
- Abschleppen, Bergen des Rads
- Weiter- und Rückfahrt organisieren
- Leihrad
- Übernachtungskosten
- Fahrradrücktransport
- Krankenrücktransport
- Dokumentenservice
. Notfallgeld
Welche Bedingungen und Ausnahmen gibt es?
Es lohnt sich, die Versicherungsbedingungen genau zu lesen. Ein platter Reifen, der wieder aufgepumpt werden kann, ist keine Panne. Der Schutz gilt erst ab einer gewissen Entfernung vom Wohnort. Die Leistungen sind auf einen Höchstbetrag beschränkt. Ein verkehrssicheres Rad und die Fahrtüchtigkeit des Fahrers werden vorausgesetzt. Ausgeschlossen ist eine Zahlung, wenn der Schaden durch die Teilnahme an Rennen und Geschicklichkeitsprüfungen auf einem abgesperrten Straßenbereich zustande kam. Der Transport eines defekten Akkus ist nicht gedeckt und notwendige Ersatzteile muss man selber bezahlen. Manche Anbieter beschränken sich auf Deutschland und die Nachbarländer. Wer einen weltweiten Schutz für Fahrradreisen in andere Länder braucht, sollte prüfen, ob das geplante Ziel mit eingeschlossen ist. Einige Fahrradschutzbriefe decken die Kosten für eine selbst organisierte Hilfe mit ab. Hier gibt es Pauschalbeträge, die übernommen werden. Der Schadensfall ist gemäß den Versicherungsbedingungen rechtzeitig zu melden. Dafür steht eine 24-Std.-Hotline zur Verfügung.
Wo bekommt man einen Fahrradschutzbrief und wie hoch liegen die Kosten?
Die jährlichen Kosten für einen Fahrradschutzbrief sind moderat. Ist man Mitglied in einem Fahrradklub wie dem ADFC, kann der Schutzbrief schon mit enthalten sein oder er kann dazu gebucht werden. Der ökologische Verkehrsklub VCD hat ein günstiges Angebot für seine Mitglieder, das zusätzlich eine Reiserücktritts-Versicherung beinhaltet. Der Autoklub ACV hat sich entschlossen, seinen Mitgliedern einen Fahrradschutzbrief anzubieten, weil durch den E-Bike-Boom das Fahrrad an Bedeutung gewonnen hat. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der ADAC in dieses neue Geschäftsfeld mit einsteigt.
Die Konditionen und Leistungen der verschiedenen Anbieter weichen stark voneinander ab. Hier lohnt sich ein genauer Vergleich. Ein hilfreicher Beitrag dazu gibt es hier: https://www.vexcash.com/blog/fahrradschutzbrief/
Beim größten Anbieter Roland gibt es den Schutz bereits ab etwa 20 EUR für Singles, der Familientarif ist nur 10 EUR teurer. Diese Versicherungsgesellschaft übernimmt auch meist die Abwicklung der Leistung für die Fahrrad- und Autoklubs.
Die Bedingungen kann man hier nachlesen:
https://www.fahrradschutzbrief.de/files/ASB2016_Fahrrad-Schutzbrief.pdf
Auf der Internetseite des ADFC gibt es die Infos zur Pannenhilfe und dem Tarif ADFC PannenhilfePlus
https://www.adfc.de/artikel/die-adfc-pannenhilfe/
Fazit: Wer nur kurze Strecken mit dem Rad zurücklegt und nie lange Touren und Fahrradreisen unternimmt, braucht keinen Fahrradschutzbrief. Ist man aber häufig in der Freizeit auf Tour und verbringt den Urlaub gerne im Sattel, dann ist er eine gute Wahl. Auch Fahrrad-Pendler werden die Sicherheit zu schätzen wissen, die der Schutzbrief bietet. Er kostet nicht die Welt und erspart Ärger und Kosten.
letzte Änderung: 22.10.2018
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